Das Werk des aus Hilden stammenden Künstlers Heinz Breloh (1940-2001) bildet eine der prägnantesten bildhauerischen Positionen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Im Zentrum seines Schaffens stehen die Arbeiten der Serie Lebensgröße (Lebensgröße II, Bronzeguss, Bahnhofsvorplatz Hilden), im Ursprung großformatige Gipse, die er mit seinem eigenen Körper als Werkzeug formt. Damit wird der Künstlerkörper zum Parameter der Plastik: Mit seinen Bewegungen definiert Heinz Breloh ihre Erscheinung, seine Ausdehnung im Raum bestimmt ihre Grenzen, die Plastik bleibt als Negativraum zurück.
Ein Schwerpunkt bleibt in den folgenden Jahren die Reflexion seiner Arbeit an der Lebensgröße. Die in ihrer Formung erlebte Nähe zum Material wird für Heinz Breloh zum existenziellen Erlebnis von Wahrnehmung und Ausdruck.
Als ein Ergebnis der Dokumentation und Pflege der künstlerischen Nachlässe ist in Zusammenarbeit mit der renommierten Kölner Galerie REHBEIN sowie durch Unterstützung der Stadt Hilden an der Benrather Straße 24 Ecke Eller Straße 1 DIE APOTHEKE als Ort für zeitgenössische Kunst entstanden, ein Ort für das Weiterleben, Erinnern und Neudenken von Kunst, im Sinne und in Einbeziehung des Werkes von Heinz Breloh.
Mit der Eröffnung der APOTHEKE und des angrenzenden Skulpturengartens am 29.08.2025 entsteht in Hilden ein Raum, der dem Nachlass von Heinz Breloh gewidmet ist und zugleich als lebendiger Ausstellungsort für plastische Dialoge zwischen Körper, Raum und Zeit fungiert. Die Eröffnungsausstellung mit dem Titel „Lebensgrößen“ bringt Werke Brelohs mit drei skulpturalen Ikonen des 20. Jahrhunderts zusammen, die als hochkarätige Leihgaben aus dem Skulpturenmuseum Marl nach Hilden kommen: Arbeiten der italienischen Bildhauer Emilio Greco, Marino Marini und der wohl bedeutendsten Bildhauerin des 20. Jahrhunderts Germaine Richier aus Frankreich.