Städtepartnerschaften & -patenschaften

Städtepartnerschaften und -patenschaften

Schon seit vielen Jahren ist die Stadt Hilden partnerschaftlich mit den Städten Warrington/Großbritannien und Nové Město nad Metuji/Tschechische Republik verbunden. Beide Verbindungen werden sehr intensiv betrieben und haben zu vielen verschiedenen Kontakten geführt.

Anders als üblich unterhält die Stadt Hilden seit 1989 keine Patenschaft zu einzelnen Einheiten oder Verbänden sondern zu allen in der Waldkaserne Hilden stationierten Truppenteilen.

  • Warrington

    Im Jahre 1961 begannen die Offiziere des Lancashire Regiments, das in der Waldkaserne in Hilden stationiert war, freundschaftliche Beziehungen zu den Hildener Bürgern, dem Stadtrat und der Verwaltung aufzunehmen. So schulden wir diesen Offizieren besonderen Dank, die die Grundlagen für die sehr guten Beziehungen geschaffen haben, die damals und noch heute zwischen den Menschen von Warrington und Hilden bestehen.

    Die Bande, die damals geschmiedet wurden, führten schließlich zur ersten englisch-deutschen Konferenz am 28. Mai 1964. Diese Konferenz unter Leitung von Herrn Robert Gies, dem damaligen Bürgermeister von Hilden und späteren Vorsitzenden des Partnerschaftsausschusses, wurde vom Rat der Stadt Hilden ausgerichtet. Dinge wie englisch-deutscher Jugendaustausch, Austausch von Lehrlingen und Schulklassen sowie eine Partnerschaft wurden ausführlich diskutiert.

    Nachdem alle Möglichkeiten und die damit zusammenhängenden Schwierigkeiten ausführlich diskutiert waren, äußerte Herr Wilhelm Müller, damals Vorsitzender des Stadtjugendringes Hilden, die Meinung, dass trotz der Schwierigkeiten reale Vorschläge gemacht werden sollten. Im Namen des Stadtjugendringes lud Herr Müller eine Gruppe junger Leute zwischen 16 und 20 Jahren aus Warrington und Blackburn ein, im kommenden Jahr Hilden zu besuchen. Die Unterbringung erfolgte bei Hildener Familien.
    Der Besuch der Jugendlichen im Jahr 1965 erwies sich als ausgesprochener Erfolg, sodass er die Grundlage für viele weitere Jugendaustausch-Maßnahmen war, die sich als beachtlicher Beitrag bei der Förderung des Wunsches erwiesen, eine offiziell anerkannte Partnerschaft abzuschließen. Der Höhepunkt dieser Entwicklung war die Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages vom 22. Mai 1968 durch den Bürgermeister von Warrington, Alderman Arthur Boyle, und den Bürgermeister von Hilden, Ratsmitglied Robert Gies und die beiden Stadtdirektoren Mr. J.P. Aspen und Herrn Heinz Brieden.

    Während der nächsten 10 Jahre wurden die Bande der Freundschaft zwischen den Menschen in Hilden und Warrington so stark, dass sie auch dann nicht geschwächt wurden, als 1974 in England im Rahmen einer lokalen Gebietsreform umliegende städtische und ländliche Gebiete in Warrington eingemeindet wurden. Diese Neuordnung machte es jedoch erforderlich, dass am 12. Februar 1975 ein neuer Partnerschaftsvertrag abgeschlossen werden musste, der von der Bürgermeisterin von Warrington, Mrs. Kathleen Elizabeth Walker Richardson und der Bügermeisterin von Hilden, Frau Dr. Ellen Wiederhold, dem Chief Executive Mr. W.H. Lawton und dem Stadtdirektor Dr. K.D. Göbel sowie den beiden Vorsitzenden der Partnerschaftsausschüsse, Councillor A. Boyle und Ratsmitglied R. Gies unterzeichnet wurde.

  • Nové Město nad Metují

    Bereits am 17.12.1986 hat der Rat der Stadt Hilden beschlossen, über die bisherigen partnerschaftlichen Beziehungen hinaus eine zusätzliche Partnerschaft mit einer Stadt in der DDR und zu einer Gemeinde in Osteuropa zu betreiben. Nachdem die Verwaltung zahlreiche Möglichkeiten der Begründung einer Partnerschaft zu einer osteuropäischen Stadt ausgelotet hatte, beauftragte der Paten- und Partnerschaftsausschuss 1987 die Verwaltung, in Erledigung des Ratsbeschlusses nähere Einzelheiten zu erkunden, um eine weitere Partnerschaft mit einer Gemeinde in der Tschechoslowakei einzugehen. Hier zeigte sich nach den Erfahrungen anderer Städte am ehesten die Möglichkeit einer vielversprechenden Partnerschaft. In der Folgezeit wurden das Auswärtige Amt und die Botschaft der tschechoslowakischen sozialistischen Republik sowie die deutsch-tschecheslowakische Gesellschaft um Unterstützung gebeten. Aber erst die Bitte der damaligen Bürgermeisterin Frau Dr. Ellen Wiederhold an den damaligen Ministerpräsidenten Dr. Johannes Rau, im Rahmen seines Besuches der Tschechoslowakei im Jahre 1988 an den Vertreter der tschechoslowakischen Republik, den Wunsch des Rates und der Verwaltung der Stadt Hilden vorzutragen, führte dazu, dass der Kulturattaché der Botschaft der tschechoslowakischen sozialistischen Republik am 20.04.1989 an die damalige Bürgermeisterin schrieb:

    "Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, die tschechoslowakische Gesellschaft für internationale Beziehungen in Prag hat Ihren Vorschlag, die Partnerschaft zwischen der Stadt Hilden und einer Stadt in der CSSR zu schließen, weitergeleitet, mit dem Ergebnis, dass der Rat des städtischen Nationalausschusses der Stadt Nové Město nad Metují einstimmig beschlossen hat, die Verhandlungen mit den Vertretern ihrer Stadt anzuknüpfen. Es ist für mich eine große Ehre, dass ich Sie sehr verehrte Frau Bürgermeisterin, im Auftrag von Herrn Jaroslav Jara, Vorsitzenden des städtischen Nationalausschusses Nové Město zu einem Besuch einladen darf (...)"

    Danach entwickelte sich alles recht schnell. Am 04.09.1989 besuchte der Botschafter der tschechoslowakischen sozialistischen Republik die Stadt Hilden, um sich für die Städtepartnerschaft stark zu machen, aber auch um Standpunkte seines Landes in Sachen "Städteehe" zu erläutern. Nachdem gut 2 Stunden Informationen ausgetauscht wurden, stand für Ratsmitglied Hans-Günther Eckerth, den Leiter einer sechsköpfigen Hildener Delegation, die 4 Tage später nach Nové Město aufbrechen sollte, fest, dass man sich über die Grundzüge der Partnerschaft einig sei. So konnte bereits am 11.09.1989 der Partnerschaftsvertrag im Rahmen des Delegationsbesuches in Nové Město unterzeichnet werden, der dann wenig später von den Räten der Städte Hilden und Nové Město einstimmig ratifiziert wurde.

  • Waldkaserne

    Zu der traditionsreichen Stadt an der Itter gehört seit über 80 Jahren auch eine militärische Liegenschaft, die Waldkaserne. Einst für die Wehrmacht erbaut, beherbergte sie nach dem Zweiten Weltkrieg erst amerikanische, später britische Truppen. Seit mehr als 50 Jahren ist die Waldkaserne, die ohne Zweifel zu den interessantesten und auch architektonisch schönsten Kasernen Deutschlands zählt, Heimat verschiedener Truppenteile der Bundeswehr.

    Über die Jahrzehnte hinweg wechselten die „Hausherren“: Logistiker, Pioniere und auch Führungsunterstützer waren in dieser Kaserne zu Hause. Mitte der neunziger Jahre übernahmen die Feldjäger (die Militärpolizei der Bundeswehr) die Kaserne. Am weitesten bekannt gemacht hat die Waldkaserne allerdings das Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr, eine militärisch einzigartige Einrichtung, die eng mit dieser Kaserne verknüpft ist. Das Ausbildungsmusikkorps ist nach längerer, infrastrukturell notwendiger, Abwesenheit nun auch seit 2018 wieder in der Waldkaserne Hilden stationiert, sodass auch unser musikalisches Aushängeschild wieder gewahrt wäre.

    Die Feldjäger sind nach einer Umstrukturierung im Jahr 2013 mit dem Feldjägerregiment 2 in der Waldkaserne beheimatet. Die meisten Soldatinnen und Soldaten des Regiments sind allerdings außerhalb von Hilden stationiert, denn das Regiment fungiert als „Schaltzentrale“ für insgesamt acht Feldjägereinheiten, die in sechs Bundesländern, von der Nordseeküste bis ins Saarland sowie von der niederländischen bis zur ehemaligen innerdeutschen Grenze, ihre jeweiligen Einsatzräume haben.

    In Hilden selbst sind der Stab des Regiments, die Stabskompanie und eine Feldjägerkompanie (Feldjägerdienstkommando) stationiert. Hinzu treten die Betreuungsstelle für die Zivilberufliche Aus- und Weiterbildung von Soldatinnen und Soldaten, eine Materialprüfgruppe, Teile des Bundeswehrdienstleistungszentrums, die Regionsleitung West der BWI Informationstechnik GmbH sowie ein Jugendoffizierbüro.
    Nach Abschluss aller Baumaßnahmen werden in Hilden bis zu 1000 Soldatinnen und Soldaten bzw. zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Dienst leisten.

    Wir alle fühlen uns in Hilden sehr gut aufgehoben. Die seit mehr als 30 Jahren bestehende Patenschaft mit der Stadt Hilden ist ein besonderes Zeichen der Wertschätzung der Hildener Bürgerinnen und Bürger für die Soldatinnen und Soldaten „ihrer“ Kaserne. Ob beim „Sturm auf die Waldkaserne“, beim Jahresempfang oder bei anderen Ereignissen, wir sind im steten Kontakt miteinander.

    Ganz besonders getragen wird diese Freundschaft durch den "Freundeskreis der Bundeswehr Waldkaserne Hilden e.V.". Der Freundeskreis fördert aktiv die Beziehungen zwischen den Dienststellen der Waldkaserne und den Hildener Bürgerinnen und Bürgern. Auch unsere neu zuversetzten Soldatinnen und Soldaten nehmen dies sehr positiv wahr und freuen sich über dieses enge Miteinander.