„Da steht ein Pferd auf dem Spielplatz!“ – dachten sich Bürgerinnen und Bürger am Spielplatz Eichelkamp im Oktober und trauten ihren Augen kaum. Doch es handelte sich nicht um eine optische Täuschung: Reiter und Pferd hatten ganz bewusst den Spielplatz als Abkürzung gewählt. Dass dies nicht erlaubt ist – und vor allem gefährlich für die spielenden Kinder sein kann – macht das Tiefbau- und Grünflächenamt nun noch einmal deutlich.
„Pferdemist ist – wie auch jeder andere Kot – nicht nur unhygienisch“, erklärt Uwe Schielke, Leiter des Tiefbau- und Grünflächenamtes. „Auf Dauer verändert dies die Struktur des Fallschutzsandes. Dadurch verliert der Sand seine wichtigste Eigenschaft, mögliche Stürze abzufedern.“ Zudem fördern die natürlichen Düngerstoffe ungewünschten Pflanzenwachstum im Sand.
Aus diesem Grund sind nicht nur Pferde, sondern alle Haustiere auf städtischen Spielplätzen verboten – genauso wie Glasflaschen, Kronkorken und andere gefährliche Hinterlassenschaften. Kann eine Verunreinigung oder Gefahrenquelle nicht vollständig entfernt werden, muss der gesamte Fallschutzsand ausgetauscht werden. Das kostet Geld. Nach dem Brand am Spielplatz Eichelkamp musste beispielsweise der Sand im Bereich der Schaukel komplett erneuert werden – Kostenpunkt: 4.570 Euro netto (55 Euro/m2).
„Das Schlimmste ist aber, dass die Spielplätze während solcher Sanierungsmaßnahmen für Kinder nicht genutzt werden können“, betont Vanessa Fischbach, für Spielplätze zuständige Planerin im Tiefbau- und Grünflächenamt. „Spielplätze sind Allgemeingut. Da sollte es selbstverständlich sein, dass sich alle an dieselben Regeln halten. So schwer kann es nicht sein, den eigenen Müll in den Mülleimer zu werfen – oder mit dem Pferd den regulären Weg zu nehmen.“
Glücklicherweise musste der Sand nach dem jüngsten Vorfall am Spielplatz Eichelkamp nicht erneut ausgetauscht werden. Aufmerksame Bürgerinnen und Bürger informierten die Stadt umgehend und der städtische Spielplatzkontrolleur konnte die Hinterlassenschaften noch zeitnah vollständig entfernen.
Beigeordneter Peter Stuhlträger appelliert: „Spielplätze sollen sichere Orte zum Spielen, Toben und Entdecken bleiben. Bitte helfen Sie mit – lassen Sie Tiere zu Hause, nutzen Sie Mülleimer und hinterlassen Sie den Spielplatz so, wie Sie ihn selbst gerne vorfinden würden.“

