„Viele Betroffene von sexualisierter Gewalt wissen nicht, dass sie Beweismittel anonym sichern lassen können, ohne sich sofort für oder gegen eine Anzeige entscheiden zu müssen“, erklärt Claudia Sciannimanica vom Fachbereich Gewaltschutz des SKFM. „Das wollen wir ändern.“
Nach einer Gewalttat befinden sich Betroffene häufig in einem Ausnahmezustand. Viele möchten zunächst keine Anzeige erstatten – doch für die Sicherung von Spuren ist die Zeit entscheidend. Sie sollte möglichst vor dem ersten Duschen erfolgen.
In Hilden können Frauen und Mädchen ab 16 Jahren im St. Josef Krankenhaus (GFO Kliniken Mettmann-Süd) anonym medizinische Spuren sichern lassen. Damit ist es eins von insgesamt drei Krankenhäusern im Kreis Mettmann. Die Beweise werden bis zu fünf Jahre aufbewahrt. Erst wenn die Betroffene sich aktiv entscheidet, Anzeige zu erstatten, werden die Spuren an die Ermittlungsbehörden weitergegeben. Ohne Anzeige werden sie nach Ablauf der Frist vernichtet.
„Die Erfahrung zeigt, dass ohne gesicherte Spuren viele Verfahren scheitern. Deshalb ist die Anonyme Spurensicherung ein so wertvolles Angebot – sie gibt Frauen Zeit und Entscheidungshoheit zurück“, erklärt Claudia Sciannimanica.
Die Plakataktion ist Teil der internationalen Orange Days, die jährlich vom 25. November bis zum 10. Dezember stattfinden. Weltweit setzen Menschen in diesem Zeitraum ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen.

